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  • Tanz der Rollvenen

    Umschriften auf die Trios der Scherzi in den Symphonien Anton Bruckners
    84 Seiten   Broschiert  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-25-2

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    Christian Steinbacher
    geboren 1960 in Ried im Innkreis, lebt seit 1984 als Autor, Herausgeber und Kurator in Linz.
    Er ist Mitglied der spartenübergreifenden Künstler·innenvereinigung MAERZ, für die er Ende der 1980er-Jahre die Agenden der Literatursparte übernahm (bis 2015). 1990 gründete er die literarische MAERZ-Veranstaltungsreihe linzer notate (ebenso bis 2015), er initiierte für die Vereinigung aber auch Ausstellungen (etwa „II durch 2“, 1995, oder „Hängende Gärten“, 2014). Als Kurator trat er mit unterschiedlichen Formaten in Linz und Wien hervor, so etwa mit dem Symposium Anagramm 88 (1988), dem Projektionsabend ZEITIMBILD (mit Hil de Gard, 1991) oder der Veranstaltung Konzept und Poesie (mit Franzobel, 1993). Mit Thomas Eder entwickelte er für die Alte Schmiede in Wien das Autorenprojekt Drehpunkte zwischen Poesie und Poetologie heute (1999/2000). 2005 rief er das spartenübergreifende Linzer Festival Für die Beweglichkeit ins Leben (mit 4 Ausgaben bis 2012).
    Von 1994 bis 2000 edierte er gemeinsam mit Elisabeth Messner die Buchreihe Blattwerk (mit 31 Bänden). Anfang der 2000er-Jahre lektorierte er für die edition linz erste Bücher von Autor·innen (Aspalter, Hadwiger, Küblböck, Neuner). Rezensionen erschienen in den 1990er-Jahren im Oberösterreichischen Kulturbericht, ab 2008 rezensierte er vor allem für das Wespennest. Darüber hinaus trat er mit Reden zu Ausstellungen, aber auch mit Arbeiten zu Autor·innen wie etwa Wolfgang Bauer, Elfriede Czurda, Georg Jappe oder Waltraud Seidlhofer hervor.
    Als Autor begann er in den 1980er-Jahren im Umfeld konzeptioneller und visueller Poesie. Heute fertigt er vor allem Gedichte, Hörstücke, Essays und poetische Prosa. Lesungen wurden und werden auch als Sprech-Auftritte und Performances realisiert. Buchpublikationen seit 1988, seit 2011 zumeist im Czernin Verlag in Wien. Immer wieder Zusammenarbeiten mit anderen Kunstschaffenden, so beispielsweise mit dem Bildenden Künstler Josef Bauer, der Autorin Zsuzsanna Gahse, der französischen Poetin Michèle Métail oder dem Komponisten Christoph Herndler.

    (Florian Huber: Eintrag „Christian Steinbacher“ im Online-Lexikon Stichwörter zur oberösterreichischen Literaturgeschichte)

    Umschriften
    Als „Umschriften“ bezeichnet der Autor und Sprachkünstler seine formbestimmten Aneignungen fremder Texte, aber auch musikalischer Vorlagen. Zu letzteren lagen bislang etwa Umschriften der Bartók‘schen Duos für zwei Violinen (in Winkschaden, abgesetzt, 2011) vor, aber auch zu Improvisationen des Flötisten Norbert Trawöger (Luftikusse, 1994).
    Passend zum Bruckner-Jahr hat er sich nun die Trios der Scherzi der Symphonien von Anton Bruckner «angeeignet» Als Zugabe bietet die Publikation einen Anhang mit Anagrammfolgen zu einem Satz mit Anton Bruckner und zu einem Satz mit Friederike Mayröcker.
    Christian Steinbacher, * 1960, lebt seit 1984 als Autor und Performer in Linz.

    «Der vitalste Metriker unter unseren Dichterinnen und Dichtern»
    Der Standard, 8. 12. 2023

    Mitwirkende

    Steinbacher, Christian

  • Gasnebelpassagen

    Gedichte
    96 Seiten   Broschiert  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-24-5

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    Toni Kleinlercher,
    Geboren 1958 in Schwaz/Tirol. Lebt in Wien, seit 1985 Veröffentlichungen, Lesungen, Vorträge, Einzelausstellungen sowie
    Ausstellungsbeteiligungen und Projekte im öffentlichen Raum.

    2000 Mitglied der "Grazer Autorenversammlung".
    2003 Übersiedlung nach Tokio.
    2003 - 2005 Leiter des interkulturellen Künstleraustauschprojektes "kuspace", Tokio.
    2005 - 2009 Lehrbeauftragter für "Deutsch als Fremdsprache" und "Zeitgenössische Kunst im historischen Vergleich" an der Rikkyo Universität, Tokio.
    2009 Aufenthalt im Zenkloster Antaiji. Übersiedlung nach Wien.
    2016 Mitglied der "Künstlervereinigung MAERZ".

    Bibliografie

    Toni Kleinlercher im Kontext, Ritter Verlag, 2022
    Im Kampfgebiet der Poesie (Hrsg.), Bibliothek der Provinz, Weitra, 2016.
    Die Obdachlosen lesen Nietzsche, Klever Verlag, Wien, 2012.
    Nun wären wir also in diesem fremden Land, in: Aspekt 43, Universität Rikkyo, Tokio, 2009.
    Alphawork, in: Cahiers Leiris nº1, Les Cahiers Publishing, Meurcourt, 2007.
    Gedichte, in: Best of Gangan, gangway#32, Gangan Verlag, Graz-Vienna-Sydney, 2004.
    Reflected in an unmarked space, Edition Splitter, Wien, 2003.
    Beschleunigungstexte, in: Sample Minds, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2004.
    Decodierung:Recodierung (Hrsg.), Triton Verlag, Wien, 2000.
    Eiweißschaum aus allen Pornoforen, Blattwerk, Linz, 1998.
    Landmarkierungen, Sonderzahl Verlag, Wien, 1994.
    Chronik eines angekündigten Schneefalls, Tiroler AutorInnen Kooperative, Innsbruck, 1993.
    In 80 Sonnenständen durch die Wüste, experimentelle texte nr.33/34,Siegen, 1993.
    Auroren.blut.in.wüsten.adern, Hand-Presse, Innsbruck, 1989.
    Drum nimm mir meinen Mund vom Mond, Bläschke, Klagenfurt, 1985

    Mitwirkende

    Kleinlercher, Toni
    Toni Kleinlercher, *1958, lebt in Wien. seit 1985 Veröffentlichungen, Lesungen, Vorträge, Einzelausstellungen sowie Ausstellungsbeteiligungen und Projekte im öffentlichen Raum. 2003–2009 Leiter des interkulturellen Künstler­austauschprojektes kuspace, Tokio. Zuletzt: Exposición Planeta Complejo en Guayaquil, Ecuador, 2023.

  • Aufklärung und Autorität: Joseph von Sonnenfels

    222 Seiten   Broschiert  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-22-1

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    Der Österreicher Joseph von Sonnenfels (1733–1817) ging in die Geschichte als schillernde und zentrale Figur der „Aufklärung von oben“ ein. Unter Maria Theresia, Joseph II. und danach beobachtete, interpretierte und lenkte er alle möglichen Seiten der kulturellen Elite im 18. Jhdt. Im Fokus des Bandes steht Sonnenfels’ ambivalente Konzeption von Aufklärung zwischen Herrschaftswissen und humanistischer Autonomie. In vier Kapiteln – betreffend die Kameralistik bzw. Ökonomie, Staats- und Polizeywissenschaft / Kunst und Ästhetik in Theater, Bildender Kunst, Literatur und Musik / Philosophie / Gesellschaftslehre und Politische Anth­ro­pologie – beleuchten die zwölf Beiträge und ein Anhang, wie Sonnenfels sich zwischen Aufklärung und Autorität, zwischen souveräner politisch-gesellschaftlicher Machtfunktionalisierung hier und gewaltsamem ‚Willen zur Macht‘ da einfügt. Gerade unter aufklärungskritischer Perspektive sieht man in dem hohen Staatsbeamten und Reformer, Schriftsteller und Universitätslehrer Sonnenfels nicht zu Unrecht eine Art Modell bis heute.

    Mitwirkende

    Zehetner, Cornelius

    Egyed, Emese

    Eşianu, Cornelia

    Haidinger, Martin

    Horz, Andrea

    Kiss, Endre

    Knoll, Reinhold

    Kohlenberger, Helmut

    Molnár, László

    Rathmann, János

    Rauchenschwandtner, Hermann

    Telesko, Werner

  • Ausgewählte Schriften in drei Bänden

    Alle drei Bände
    1566 Seiten   Hardcover   Fadenheftung   Lesebändchen 
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-21-4

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    Bauer, Otto

  • Stammbuch – Geistliches Tagebuch

    Ausgewählte Schriften - Band 3, Hrsg. von Josef Giefing, Wolfgang Palaver und Cornelius Zehetner
    420 Seiten   s/w   Hardcover   Fadenheftung   Lesebändchen 
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-18-4

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    Diese Zusammenführung von Überlegungen Bauers aus den 1940er bis 1960er Jahren, herausfordernd und programmatisch betitelt als «Stammbuch – Geistliches Tagebuch», bietet eine Analyse von Religion in ihrer Bedeutung für das aktuelle Weltgeschehen. Für Bauer war dies konkret die Epoche des Endes des Zweiten Weltkriegs und Übergangs in den so genannten «Kalten Krieg» im Schatten der Atombombe. Auf einzigartige Weise dechiffriert er – ursprünglich für einen kleinen Kreis enger Vertrauter und Gleichgesinnter – die jüdisch-christliche Bibel als existentiellen Schlüssel zum Verständnis gesellschaftlicher und weltpolitischer Prozesse überhaupt.

    Bauers radikales Glaubensverständnis eröffnet eine neue, kritische Sicht auf die Themen Eschatologie und Apokalypse, auf extremes Leid wie den Tod und vermeintliche oder tatsächliche Auswege daraus, auf Fehlentwicklungen und Krisen der Gesellschaft ebenso wie auf mögliche Alternativen. Ihm zufolge sind wir nicht mehr in der Situation vor, sondern bereits «nach der Katastrophe». Verblüffende Aktualität erweisen seine Gedanken zum Phänomen der Migration und Emigration als Wege ins Unbekannte, zum Überhandnehmen unpersönlicher und entmenschlichter Strukturen durch Technik und politische Institutionen, zur Hochrüstung und Rolle der Gewalt in der Weltpolitik.
    Das persönliche Antreten der christlichen «Sohnschaft» und Tochterschaft fordert Bauer als emanzipierte Form von Religion ein, die allein noch ein authentisches Leben ohne Vereinnahmung durch Ideologie oder erpresste Vernunft ermögliche. Dafür müsse das Heil der je Anders- oder Nichtgläubigen angestrebt, die Spannung zwischen Aussonderung und «Gemeinde» aktiv gelebt werden. Entscheidend sei die Unterscheidung der agierenden Geister zwischen Heiligem Geist und Dämonie: Entgegen den faktischen, in allen Extremen offenbaren inhumanen Schrecknissen, Bedrohungen und Abgründen bis zur atomaren Selbstvernichtung, entgegen Pessimismus und Nihilismus könne so am Gedanken einer Zukunft der Menschheit, im Verbund mit der zu befreienden Natur als göttlicher Schöpfung, gerade noch festgehalten werden.

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    Alle hier vorgelegten Schriften werden erstmals aus dem Nachlass publiziert. Neben dem Haupttext «Stammbuch» mit seinen acht Kapiteln enthält der Band fünfzehn fortführende Texte und Kapitel zum Thema Sohnschaft-Tochterschaft bzw. «Drittes Tes­ta­ment» und zum nicht mehr realisierten «Zweiten Stammbuch» im Zeichen der «Zerstreuung» bis Ende der sechziger Jahre, außerdem Einleitung, Editionsbericht, Anmerkungen, Literaturverzeichnis, Bibelstellenindex und Namen­register.

    Die dreibändige Ausgabe bietet eine kommentierte Auswahl der Schriften des «kleinen» Otto Bauer (1897–1986), der den Bund der religiösen Sozialisten Österreichs mitbegründete. Die Auswahl reicht von den frühen Artikeln der 1920er Jahre bis zu Texten, die nach 1938 vor allem im amerikanischen Exil entstanden sind. Die Texte blieben mit Ausnahme der Zeitschriftenartikel der 1920er und 1930er Jahre bisher unveröffentlicht und werden hier erstmals aus dem Nachlass publiziert. Inhaltlich erstrecken sich die Texte dieser Auswahl in weitem Bogen von politischen Analysen, Debattenbeiträgen sowie kulturkritischen Abhandlungen hin zu stark biblisch inspirierten existenzphilosophischen, religiösen und apokalyptischen Texten.

    Die drei Bände werden auch als E-Books gemäß open access der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

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    Josef Giefing studierte Philosophie, Politikwissenschaften, Theaterwissenschaften und Molekularbiologie in Wien und Tübingen und arbeitet in der Umweltanwaltschaft der
    bur­gen­ländischen Landesregierung.

    Wolfgang Palaver ist seit 2002 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Katho­lisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und seit 2019 Präsident von Pax Christi Österreich.

    Cornelius Zehetner lehrt Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien und ist Präsident der Gesellschaft für Phänomenologie und kritische Anthro­pologie.

    Mitwirkende

    Bauer, Otto

  • in der Sprache der Inseln

    Herausgegeben und mit einem Nachwort von Gerhard Zeillinger und einem Text von Gisela Steinlechner
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-17-7

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    Vor 50 Jahren erschien im Otto Müller Verlag der erste Gedichtband von Julian Schutting: in der Sprache der Inseln. Schuttings Gedichte werden in einem Künstlerbuch durch ‹literarisch grafische Verdichtungen› von Toni Kleinlercher visualisiert und in einer auf 100 Stück limitierten, nummerierten und signierten Ausgabe neu aufgelegt. Buchpräsentation, Vernissage mit Lesung von Julian Schutting: 28.11.2023, 19:00, Schule für Dichtung, Wien; sfd.at

    Mitwirkende

    Schutting, Julian
    Julian Schutting, *1937, lebt als freier Schriftsteller in Wien, schreibt Prosa, Lyrik, sprachphilosophische Abhandlungen, Texte zu Kunst und Musik etc. Aktuell: 2022 Winterreise (Gedichte), 2023 Auf vertrauten Umwegen (beide otto müller verlag). Zahlreiche Auszeichnungen, z.b. 2015 Gert Jonke Preis für Lyrik, 2022 H.C. Artmann Preis für Lyrik.

    Kleinlercher, Toni
    Toni Kleinlercher, *1958, lebt in Wien. seit 1985 Veröffentlichungen, Lesungen, Vorträge, Einzelausstellungen sowie Ausstellungsbeteiligungen und Projekte im öffentlichen Raum. 2003–2009 Leiter des interkulturellen Künstler­austauschprojektes kuspace, Tokio. Zuletzt: Exposición Planeta Complejo en Guayaquil, Ecuador, 2023.

    Zeillinger, Gerhard
    Gerhard Zeillinger, Historiker, Literaturwissenschafter, Lektor und Schriftsteller.

    Steinlechner, Gisela
    Gisela Steinlechner, Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut in Wien; Literaturwissenschaftlerin, Kulturpublizistin und Ausstellungskuratorin.

  • le fantôme afrique

    68 Seiten   Farbe  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-20-7

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    Toni Kleinlercher, Literat und Bildender Künstler, hat sich in verschiedenen Phasen seiner Arbeit der bekannten Reise einiger französischer Ethnologen und Künstler im Jahr 1931 zum westafrikanischen Volk der Dogon gewidmet. Dem Reisebericht von Michel Leiris (L’Afrique fantome. De Dakar à Djibouti 1931–1933) von ging der Einfluss oder die Appropriation der afrikanischen Stammes-Kunst auf die Entwicklung der Kunst der europäischen Moderne voraus. Die Rezeption dieser Faszination und ihre Beziehung zum Strukturalismus (insbesondere dessen Entwicklung in der Ethnologie durch Claude Lévi-Strauss) stehen am Anfang der literarischen und fotografischen Rekonstruktionen durch den Künstler Toni Kleinlercher.

    Mitwirkende

    Kleinlercher, Toni
    Toni Kleinlercher, *1958, lebt in Wien. seit 1985 Veröffentlichungen, Lesungen, Vorträge, Einzelausstellungen sowie Ausstellungsbeteiligungen und Projekte im öffentlichen Raum. 2003–2009 Leiter des interkulturellen Künstler­austauschprojektes kuspace, Tokio. Zuletzt: Exposición Planeta Complejo en Guayaquil, Ecuador, 2023.

    Hölzl, Daniela

    Zeillinger, Gerhard
    Gerhard Zeillinger, Historiker, Literaturwissenschafter, Lektor und Schriftsteller.

  • Der politische Kampf der religiösen Sozialisten Österreichs

    Ausgewählte Schriften - Band 2 Hrsg. von Wolfgang Palaver und Cornelius Zehetner
    534 Seiten   s/w   Hardcover   Fadenheftung   Lesebändchen 
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-12-2

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    Erstmalig werden hier Schriften aus dem reichhaltigen Nachlass des „kleinen“ Otto Bauer (1897-1986) der Öffentlichkeit vorgelegt. Geboren in Wien, tätig als Metallarbeiter, engagiert zunächst im Umkreis der katholischen Arbeiterjugend und des Karl-von-Vogelsang-Bundes, ehe er 1922 der österreichischen Sozialdemokratischen Partei beitrat, hatte Bauer 1926 den Bund der religiösen Sozialisten als Teilorganisation der SDAP gegründet. Während im 2021 erschienenen ersten Band der Ausgewählten Schriften alle seine Artikel aus der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Menschheitskämpfer“ präsentiert wurden – dem Organ des Bundes, das von 1927 bis zum Verbot durch die austrofaschistisch-christlichsoziale Regierung Dollfuß im Februar 1934 erschien –, rückt hier der politische Kampf der religiösen Sozialisten in einen weiteren Kontext. Geboten wird insbesondere Bauers ausführlicher „Rückblick auf das Wirken der religiösen Sozialisten“ aus den 1980er Jahren: eine mit reichhaltigen Originalzitaten versehene Darstellung aus einer gereiften, gegenüber der Kirche ebenso wie gegenüber der Partei kritischen und distanzierten Perspektive. Über den Zeitraum der Existenz des Bundes in der Ersten Republik hinaus werden die Ziele und Differenzen eines religiös-sozialistischen Engagements bis hin zur südamerikanischen Befreiungstheologie der siebziger Jahre erörtert.

    Desgleichen beleuchtet Bauer in den um dieselbe Zeit entstandenen „Fragen an ‚Herbst‘“ (sein bevorzugtes Pseudonym während der Illegalität) die Geschichte der Nachfolgepartei der SDAP ab 1934, der „Revolutionären Sozialisten“; er beurteilt darin seine Zusammenarbeit mit deren Vorsitzendem Joseph Buttinger, aber auch mit Dr. Otto Bauer und anderen Protagonist:inn:en der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten (AVÖS) bis in die Zeit des Exils. Eine autobiographische Darstellung der Flucht der Familie Bauer über Italien in die Schweiz Anfang April 1938, unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs ans nationalsozialistische Deutschland, liefert „Unter den Passagieren“ (1960er oder später); und im letzten hier vorgelegten, 1943 in den USA verfassten Text „Abschied vom Sozialismus“ zieht Bauer eine scharfe Bilanz sozialistischer Politik insgesamt angesichts der Niederlage gegen den europäischen Faschismus, aber auch der Versuche eines „Neubeginnens“.

    Umrahmt werden diese vier Schriften von einem Gedenken an und Interview mit Michael Benedikt, dem 2012 verstorbenen österreichischen Philosophen und Initiator der vorliegenden Ausgabe, in dessen Armen Otto Bauer starb; außerdem einer Einleitung der Herausgeber und editorischen Notizen zu den einzelnen Texten. Zur historischen Einordnung und inhaltlichen Aufschlüsselung verhilft ein umfangreicher Anhang: eine detaillierte Chronologie, ein Gesamt-Schriftenverzeichnis Otto Bauers mit Überblick über den Nachlass, eine Liste von Mitgliedern und Mitarbeiter:inne:n des BRS, ein zweifaches Namenregister (der Personen und der Orte/Programme/Institutionen) sowie, die Bände 1 und 2 erfassend, ein umfangreiches Personenlexikon der mitunter klandestinen Protagonist:inn:en und ein ausführliches Literaturverzeichnis.

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    Die dreibändige Ausgabe bietet eine kommentierte Auswahl der Schriften des «kleinen» Otto Bauer (1897–1986), der den Bund der religiösen Sozialisten Österreichs mitbegründete. Die Auswahl reicht von den frühen Artikeln der 1920er Jahre bis zu Texten, die nach 1938 vor allem im amerikanischen Exil entstanden sind. Die Texte blieben mit Ausnahme der Zeitschriftenartikel der 1920er und 1930er Jahre bisher unveröffentlicht und werden hier erstmals aus dem Nachlass publiziert. Inhaltlich erstrecken sich die Texte dieser Auswahl in weitem Bogen von politischen Analysen, Debattenbeiträgen sowie kulturkritischen Abhandlungen hin zu stark biblisch inspirierten existenzphilosophischen, religiösen und apokalyptischen Texten.

    Die drei Bände werden auch als E-Books gemäß open access der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

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    Wolfgang Palaver ist seit 2002 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und seit 2019 Präsident von Pax Christi Österreich.

    Cornelius Zehetner lehrt Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien und ist Präsident der Gesellschaft für Phänomenologie und kritische Anthropologie.

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    Mitwirkende

    Bauer, Otto

  • SAGO – Alles, was ein Lied braucht

    Unterweisungen aus der Schule für Musik und Poesie von Christof Stählin
    284 Seiten   Hardcover   Fadenheftung  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-11-5

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    Christof Stählin, Schriftsteller, Liedermacher und Kabarettist, war seit 1970 mit eigenen Liedern und Texten auf Tourneen unterwegs. Mit dem Trompetenvirtuosen Edward Tarr, dem Cellisten und Bassisten Martin Bärenz gründete er das Ensemble „Fanfare der Poesie“. Von 1979 bis 1986 gab Stählin in loser Folge ein- bis zweimal im Jahr das Periodikum "Schöner denken. Zeitung für Humor & Mystik" heraus. 1989 rief er die Friedberger Akademie für Poesie und Musik – Sago ins Leben, seither Sago – Mainzer Akademie für Musik und Poesie. Aus den Ideen dieser Zeit hat Philipp S. Rhaesa, der viele Jahre mit Christoph Stählin gearbeitet hat, dieses Buch destilliert.

    Stählin über Stählin: „Ich möchte mein Publikum auf möglichst wenig laute, dafür aber eindringliche Art unterhalten. Den Stoff für die Stücke suche ich aus den Zwischenbereichen des Lebens zu ziehen, aus den Ritzen: Tagtraum, Schatten, Schaum, kleine Handbewegungen. Meine Aufmerksamkeit bewegt sich dort, wo das Privateste allen gemein ist, wo das Triviale ins Geheimnisvolle umschlägt. Gesellschaft suche ich dort, wo sie sich in jedem Einzelnen abspielt, Politik da wo sie eine gemeinsame Wurzel mit vermeintlich unpolitischen Lebensbereichen hat. Karl Valentin ist mein Vorbild darin, das Selbstverständliche in Zweifel zu ziehen, denn das Selbstverständliche ist die empfindlichste Seite jeder Gesellschaft […] Ich möchte, dass mein Zuhörer fühlt, wie dicht bei ihm die Grenze zum Unerforschten liegt, ja dass sie durch ihn selbst hindurch geht. Es geht darum, einige Dinge umzustoßen, die bei uns so sehr feststehen: dass Phantasie nicht präzise, dass Traum nicht konkret, dass Denken nicht sinnlich sei, dass Poesie und eine kritische Sicht der Welt nicht zusammengehören."

    Christof Stählin starb 2015 mit 73 Jahren an den Folgen eines Hirntumors.

    Mitwirkende

    Rhaesa, Philipp S.

  • DSQ – Will Have Nothing Left To Use

    60 Seiten   Farbe  
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-09-2

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    Die vorliegende Katalog Publikation gibt Einblick in die gleichnamige Werkserie „DSQ – Will Have Nothing Left To Use“, in der der Künstler Andreas Dvořák die architektonische Struktur des Wiener Stadionbads zeichnerisch aufnimmt, um seine einzelnen baulichen Elemente von Sprungturm, Tribüne über Waschbereich und Umkleide etc. einerseits festzuhalten, andererseits zu verdeutlichen. Diese Zeichnungen oszillieren zwischen funktionaler Architekturzeichnung, die ursprüngliche Entwurfsideen reanimiert und verstärkt, Wiedererkennbarkeit und Detailtreue atmet, dabei aber immer auch durch diese feine poppige Buntstift Interpretation der funktionalen Trägerelemente über reine Dokumentation hinaus zum Leuchten und zu räumlicher Wirkung bringt.

    Mitwirkende

    Dvořák, Andreas
    Andreas Dvořák, in Wien geboren, beschäftigt sich mit gegenkulturellen Strategien und analysiert Parallelen von Vereinnahmung diverser Subkulturen (Sport, Kunst und Popkultur), die an Konzepte des Nationalstaates und der Konkurrenz gekoppelt sind. In seinen Arbeiten widmet er sich Entwürfen, die dieser Logik entgegnen sollen und das räumliche Erscheinungsbild der Gegenwart mitbestimmt haben. Seine Porträts umfassen nicht nur gezeichnete und malerische Elemente, sondern auch performative raumerfassende Momente, welche sich auch in der Repetition der zeichnerischen Linien wiederfindet. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Kontextuelle Malerei), betreibt seit 2005 das Label Fettkakao.

    Egger, Christian
    lebt als bildender Künstler, Musiker und freier Autor in Wien. Von dem Mitherausgeber des Künstler:innen-Fanzines www.ztscrpt.net erschien zuletzt mit Shows, Signals, Unvernehmen: Collected Re- & Interviews 2005 – 2020 eine Textsammlung bei Floating Opera Press, Berlin.

  • Menschheitskämpfer

    Ausgewählte Schriften - Band 1
    612 Seiten   s/w   Hardcover   Fadenheftung   Lesebändchen 
    Sprache: Deutsch
    ISBN 978-3-903893-06-1

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    Diese dreibändige Ausgabe bietet eine kommentierte Auswahl der Schriften des «kleinen» Otto Bauer (1897–1986), der den Bund der religiösen Sozialisten Österreichs mitbegründete. Die Auswahl reicht von den frühen Artikeln der 1920er Jahre bis zu Texten, die nach 1938 vor allem im amerikanischen Exil entstanden sind. Die Texte blieben mit Ausnahme der Zeitschriftenartikel der 1920er und 1930er Jahre bisher unveröffentlicht und werden hier erstmals aus dem Nachlass publiziert. Inhaltlich erstrecken sich die Texte dieser Auswahl in weitem Bogen von politischen Analysen, Debattenbeiträgen sowie kulturkritischen Abhandlungen hin zu stark biblisch inspirierten existenzphilosophischen, religiösen und apokalyptischen Texten.

    Gegliedert ist diese Ausgabe in drei Bänden, die auch als E-Books gemäß open access der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Inhaltlich gliedern sich die drei Bände folgendermaßen:

    Der erste Band enthält eine komplette Ausgabe aller Artikel, die Bauer in der von ihm mitbegründeten Zeitschrift «Menschheitskämpfer» (1927–1934) veröffentlichte. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser ersten, politischen Phase liegt in der antifaschistischen Agitation in Österreich, der Auseinandersetzung zwischen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der römisch-katholischen Kirche, der Kritik am österreichischen Ständestaat der Ersten Republik, der möglichen Integration von Sozialismus und Christentum sowie den Entwürfen zu einer Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsform.

    Der zweite Band umfasst die Schriften zum religiösen Sozialismus aus der Phase des politischen Engagements Bauers, bestehend zum einen aus Texten der späteren 1920er Jahre bis ca. 1943, zum anderen aus retrospektiven späteren Darlegungen, allen voran der umfassende «Rückblick auf das Wirken der religiösen Sozialisten», den Bauer ab den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre verfasste. (erscheint Dezember 2021)

    Der dritte Band unter dem Titel «Stammbuch – Geistliches Tagebuch» steht repräsentativ für Bauers Schaffen während der Emigration in die USA. Er setzt sich zusammen aus einem Hauptmanuskript sowie mehreren Aufsätzen und Reflexionen zwischen 1941 und 1970. Thema dieses Bandes sind religiöse, gesellschaftskritische und existenzphilosophische Betrachtungen, die Bauer anhand geschichtlicher Ereignisse, wie z. B. des Abwurfs der ersten Atombombe, des Nachkriegs-Kapitalismus der Vereinigten Staaten sowie des Stalinismus der Sowjetunion entwickelte. Die Grundfragen des dritten Bandes betreffen vor allem religiöse und existentielle Themen wie den Atheismus, Leid, Tod und Hoffnung sowie das Problem der Theodizee, angesichts der apokalyptischen Gefahren, die im 20. Jahrhundert besonders deutlich hervorgetreten sind. (erscheint Dezember 2021)

    Die Bände sind mit Einleitungen, Editionsnotizen, Anmerkungen, Personenregistern, Bibelstellenregistern und Literaturverzeichnissen versehen. Erarbeitet wurde die Edition in einem mehrjährigen, vom FWF geförderten Projekt.

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    Josef Giefing studierte Philosophie, Politikwissenschaften, Theaterwissenschaften und Molekularbiologie in Wien und Tübingen und arbeitet in der Umweltanwaltschaft der burgenländischen Landesregierung.

    Wolfgang Palaver ist seit 2002 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und seit 2019 Präsident von Pax Christi Österreich.

    Cornelius Zehetner lehrt Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien und ist Präsident der Gesellschaft für Phänomenologie und kritische Anthropologie.

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    Zur Positionierung des «Menschheitskämpfer»

    Otto Bauer (1897–1986), der Gründer und Vorsitzende des Bundes religiöser Sozialisten Österreichs, geboren in Wien als Sohn einer Näherin und eines Metallschleifers, hatte den Zugang zur Arbeiterbewegung über eine kaufmännische Lehre nach der Volks- und Bürgerschule gefunden: seit 1912 engagierte er sich im Bund der christlichen Arbeiterjugend um Anton Orel (Wien Ottakring) und in Karl von Vogelsangs «Vogelsang-Bund». Am Industriearbeiterstreik des Jänner 1918, in der Spätphase des Ersten Weltkriegs und der Monarchie, war er organisatorisch beteiligt; kraft seiner inzwischen aufgenommenen Tätigkeit als Metallarbeiter übte er zu Beginn der Ersten Republik ein Mandat im Arbeiter-, Angestellten- und Soldatenrat aus (Ende 1918 bis 1919). Nebst Lektüren Marx’ und gewisser Rezipienten wie des katholischen Marxinterpreten Wilhelm Hohoff pflegte Bauer Kontakte zu religiösen Sozialisten aus Deutschland und der Schweiz, namentlich (u.a.) dem Rheinländer Heinrich Mertens und dem Wiener Wilhelm Frank mit deren Zeitschrift «Ruf zur Wende»; noch nachhaltiger dann zu dem Schweizer Leonhard Ragaz. Den Anschluss an die Sozialdemokratie vollzog Bauer mit dem Parteieintritt 1922 und schließlich der Gründung des «Bundes der religiösen Sozialisten Österreichs» (BRS) als Teilorganisation der österreichischen sozialdemokratischen Partei (SDAP) im Oktober 1926. Die damit anhebende Phase bis zum Verbot der Partei am 12. und zur Auflösung des Bundes am 13. Februar 1934 wird in den Texten des vorliegenden Bandes detailliert sichtbar: Bauers sämtliche Artikel aus der von ihm und Wilhelm Frank herausgegebenen Zeitschrift «Menschheitskämpfer», die als offizielles Organ des Bundes im Monats- oder Zweiwochen-Rhythmus von Jänner 1927 bis Jänner 1934 in einer Auflage zwischen 1000 und 5000 Exemplaren erschien, sind hier erstmalig seit damals neu gedruckt und mit Anmerkungen versehen. Als erster Teil von Bauers Schriften zum politisch-religiössozialistischen Engagement, die im zweiten Band entsprechend ergänzt werden, dient dieser Band daher in besonderem Maß auch der zeitgeschichtlichen Dokumentation, deren gerade die Erste Republik in Österreich zwischen Demokratie und Austro­faschismus nach wie vor bedarf.
    Thematisiert wurden in der Zeitschrift (mit Beiträgen von zahlreichen religiösen Sozialist:inn:en und kontroversen Autor:inn:en bis hin zu kirchlich-katholischen Kontrahenten) sowohl das prinzipielle Verhältnis von Religion und Sozialismus (neben der dominanten Kirchenproblematik etwa auch die «Weltanschauungs»-Debatte mit den «Freidenkern» innerhalb der Partei) als auch aktuelle politische Ereignisse, Strategien, Kämpfe. Zusehends rückte der Faschismus in den Fokus, zuerst eher in Gestalt des Austro- oder «Heimwehrfaschismus», ab 1930 des Nationalsozialismus, sodass Bauer im April 1932 die Überwindung des Nationalsozialismus als die spezifische politische Aufgabe der religiösen Sozialisten ausrief. In den nationalen wie internationalen Antagonismen zwischen Sozialismus, Kommunismus, Kapitalismus und Faschismus kam aber der religiössozialistische Verbindungsversuch zwischen Religion und Politik, sozialistischer Partei und katholischer und anderen Kirchen – maßgeblich erschwert durch die abschlägige Enzyklika «Quadragesimo Anno» Pius’ XI. von 1931 – sukzessive zum Erliegen. Die programmatische Konsequenz aus letzterer zog Bauer im Artikel «Neue Wege» vom März 1932, der am deutlichsten den Kurswechsel für die restliche Arbeit des BRS markiert; Verbindung wie Auseinandersetzung mit der Amtskirche wurden von da an hintangestellt.

    Parallel dazu intensivierte Bauer die spirituelle Arbeit im kleinen Rahmen der «Neuen Gemeinschaft» oder «Christophorus-Gemeinde», die auch um ein entsprechendes Bibelverständnis bemüht war. Zwar blieb er nach dem Februar 1934 weiter aktiv für die «illegale» Nachfolgepartei der SDAP, die sich 1934 als «Revolutionäre Sozialisten» im Untergrund konstituierte, in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden Josef Buttinger, wobei er nachrichtendienstliche Agenden, ab 1938 das Archiv und die Verwaltung der Hilfsgelder für die Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten (AVÖS) übernahm, Letzteres bereits im Exil (Frankreich: Flucht samt Familie über Italien und die Schweiz im April 1938, ab Herbst 1940 in den USA). Doch erfolgte in den USA im Dezember 1941 zusammen mit anderen führenden Protagonisten der definitive Austritt aus der Parteiorganisation und Bauers «Abschied vom Sozialismus». Stattdessen widmete er sich in den folgenden Jahrzehnten in New York verstärkt, neben seiner Brotarbeit hauptsächlich für die Buttinger Library in Manhattan, bis gegen Lebensende religiöser Lebensweise und Gedankenarbeit zu den Themen Apokalypse und Geschichtseschatologie, mit schonungslos kritischem Blick auf aktuelle wie globale gesellschaftliche und menschheitliche Entwicklungen, die er als das Problem der «Menschwerdung des Menschen» fasste, womit eine gewisse Kontinuität zur scharf distanzierten sozialistisch-politischen Phase dennoch gegeben war. Hierzu erarbeitete er, neben einem umfangreichen Briefwechsel, oft im Austausch mit befreundeten Denkern wie Robert Friedmann, einen reichhaltigen, bislang unveröffentlichten schriftlichen Nachlass. Otto Bauer starb während eines seiner Österreich-Aufenthalte im August 1986 bei Prägraten in Osttirol. 

    Cornelius Zehetner

    Reflexionen:

    Mitwirkende

    Bauer, Otto

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